31.08.-08.09.2024

30.08.2024 Preview Day

LEIDENSCHAFT, DIE VERBINDET.

31.08. – 08.09.2024

30.08.2024 Preview Day

Ein ungewöhnlicher Selbstausbau

Wilhelm Klinke ist Hobby-Camper und gelernter Tischler. Auf der Suche nach einem geeigneten Projekt für den Ruhestand hat er sich vor ein paar Jahren dazu entschlossen, einen Kastenwagen in Eigenregie auszubauen.

Wie das Ergebnis aussieht und was Wilhelm noch so alles im Laufe seines Lebens gebaut hat, lesen Sie in diesem Portrait.

 

Wilhelm Klinke ist auf den ersten Blick ein „gewöhnlicher“ Mann im Ruhestand: Er ist 65 Jahre Alt, kommt aus Mönchengladbach, ist glücklich verheiratet und hat zwei Erwachsene Kinder und vier Enkelkinder. Doch auf den zweiten Blick ist er alles andere als „gewöhnlich“, weshalb wir dieses Portrait über ihn schreiben wollten.

 

Der Hobby-Camper

In den siebziger Jahren ist Wilhelm mit seiner Frau oft Zelten gewesen. Diese Art zu reisen bewährte sich aber aufgrund der noch nicht sehr fortgeschrittenen Materialien überhaupt nicht (es war oft zu nass), weshalb sie in den darauffolgenden Jahren eher als „normale“ Urlauber mit Kindern gereist sind: Übernachtungen in Pensionen, auf dem Bauernhof oder im Hotel. Das Hauptreiseziel mit Kindern ging oftmals nach Südtirol, später dann auf einige Inseln im Mittelmeer. Für ihn liegt aber mittlerweile der Reiz in der Abwechslung.

In diesem Jahr wird es Wilhelm mit seiner Frau und dem selbst ausgebauten Wohnmobil nach Spanien und Frankreich gehen. Besonders für historische Städte, Bauwerke, Museen, Kirchen oder Klöster, aber auch Küsten- und Gebirgsregionen interessieren sich die pensionierten Camper.

Im Sommer ist zudem eine Tour nach Norwegen geplant. Zwar geht die Tour nicht bis zum Nordkap, Probleme bei der Infrastruktur sieht er bei den mittlerweile sehr gut ausgebauten Straßen nicht mehr.

Generell werden die Touren – ähnlich wie beim Selbstausbau – erstmal ausführlich mit Atlas, Google Maps oder der Promobil-App geplant. Im Notfall reichen dann aber auch noch die Erinnerungen an den Geschichtsunterricht 😉

 

Wie es zu dem Selbstausbau kam

Wie bereits eingangs erwähnt, hat sich Wilhelm kurz vor seinem Ruhestand ein Projekt der besonderen Art ausgewählt. Als gelernter Tischler mit einer guten Werkstatt-Ausrüstung wollte er sich für seinen Neueinstieg in ein Hobby-Camperleben ein besonderes Geschenk machen. Zu Gute kam ihm dabei auch die Erfahrung aus einem besonderen Projekt, das er vor vielen Jahren umgesetzt hatte: der Bau eines kleinen Flugzeugs. Außerdem hatte er in den 80er Jahren viele Ausbauten am Eigenheim selbst durchgeführt.

Wilhelm sagt selbst, dass handwerkliche Erfahrungen für einen eigenständigen Ausbau absolut erforderlich waren. Der Status eines ambitionierten Heimwerkers sollte also gegeben sein.

 

Zeitfenster

Angefangen hat das Projekt Ende 2014 mit den ersten Planungen auf Papier. Es folgte – parallel zur Vorplanung – eine ausführliche Fahrzeugsuche sowie der Kauf des Kastenwagens im ersten Halbjahr 2015. Ab September 2015 hat er dann mit dem Ausbau am Fahrzeug selbst begonnen. Hier war eine Konkretisierung der Entwürfe sowie die Erstellung von Zeichnungen unabdingbar, um ein optimales Ergebnis zu erhalten. Die Fertigstellung folgte dann im Winter 2016/ 2017 – alles in allem innerhalb eines Zeitfensters von zwei Jahren.

 

Die Herausforderungen

Die größte Herausforderung beschreibt der Hobby-Camper in der Tatsache, dass es sehr zeitintensiv war, an die Informationen und Maße der Teile für den Innenraum zu gelangen. Die Prospektangaben des Fahrzeugherstellers haben dabei wenig geholfen, z.B. überschritt die angegebene Fahrzeuglänge am Boden die nutzbare Länge deutlich um 20cm. Um an die Maße vieler Kaufteile zu kommen, musste er diese somit erstmal beschaffen.

Eine weitere Herausforderung beschreibt er bei der Planung an sich: Die Innenstruktur eines Kastenwagens schränkt die Freiheit der Planung wesentlich ein, zudem ist das Fahrzeug oben schmaler als unten.

Laut Wilhelm sind für einen reinen Hobbyhandwerker sicher viele handwerklichen Grundlagen wie zum Beispiel Bearbeitungsverfahren und Verbindungselemente fremd. Mit seiner Erfahrung aus früheren Zeiten war es für den Selbstausbauer allerdings kein Problem, was das Ergebnis sichtlich auch bestätigt. Trotzdem gab es einige Einschränkungen, da er trotz guter Werkzeugausstattung auch nicht immer alle erforderlichen Maschinen zur Verfügung hatte.

 

 

 

Ist er selbst mit dem Ergebnis zufrieden?

Dank der umfassende Planung mit Hilfe eines CAD-Programms konnte Wilhelm die Planung auf Papier nahezu 1:1 praktisch umsetzen. Aus diesem Grund ist er mit dem Ergebnis absolut zufrieden! Er sagt selbst, dass sich die handwerkliche Qualität immer nach den Kenntnissen der Werkstatteinrichtung sowie dem persönlichen Können richten – und somit konnte er ein sehr gutes Ergebnis erzielen.

Nach der Frage, ob er gerne etwas anders gemacht hätte, gibt er zur Antwort, dass er am vorliegenden Ausbau nur Kleinigkeiten ändern würde: ein zusätzliches Regal, eventuell weitere Ablagen und Haken. Hätte er noch einmal die Zeit und Kapazität für einen Selbstausbau, dann würde er wahrscheinlich das Konzept grundsätzlich umkrempeln und statt eines Kastenwagens eine Leerkabine ausbauen: breiter, mit Wunschabmessungen, geraden Wänden, sowie weniger Sachzwänge beim Positionieren der Tür, den Fenstern sowie der Möbel.

 

Sein größtes Erfolgserlebnis als Camper

Sein größtes Erfolgserlebnis als Camper beschreibt er, wenn er bei schönem Wetter mit Wanderschuhen und Tourenräder mit seiner Frau durch die Alpen oder Pyrenäen reist und dabei die Schönheiten der Natur genießen kann: Wanderungen im Hochgebirge und Radtouren z.B. auf dem Dolomiten-Radweg oder entlang von Flüssen (Drau, Rhein, Mosel, Main…).

Aus Sicht eines Reisemobilisten erwähnt er noch den Preis, den er im Jahr 2017 für seinen Selbstausbau gewonnen hatte: die Plakette „Selbstausbauer des Jahres 2017″ beim „SAT in Wietzendorf“.

 

Wohin die erste Reise im Jahr 2017 mit seinem selbst ausgebauten Kastenwagen ging, erfahren Sie demnächst hier im Blog.

 

 

Linktipps:

Wilhelm’s YouTube Kanal

Wilhelm’s Blog

 

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