31.08.-08.09.2024

30.08.2024 Preview Day

LEIDENSCHAFT, DIE VERBINDET.

31.08. – 08.09.2024

30.08.2024 Preview Day

52 kleine & große Eskapaden in Deutschland mit dem Wohnmobil

Buchtipp! Ob man raus in die Natur will, Stille sucht, oder eine neue Stadt entdecken möchte: Im Buch von Annette Frühauf “52 kleine & große Eskapaden in Deutschland für Camper” laden 52 verschiedene Eskapaden dazu ein, ohne lange Planung neue Orte zu entdecken.

Autorin Annette Frühauf hat für die CARAVAN SALON Club Community zwei ausgewählte Eskapaden kurz zusammengefasst und mit entsprechenden Links und weiterführenden Informationen versehen.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen!


55 Kilometer feiner, weißer Sand

Von mondän bis naturnah – in der Lübecker Bucht gibt es fast alles: Zu Fuß geht es entlang der Neustadter Uferpromenade, auf dem Fahrradsattel radelt es sich bequem durchs Hinterland und zum Sehen und Gesehen werden stoppt der Camper am Timmendorfer Strand. Überall laden Camping- und Stellplätze zum Bleiben ein.

Kaum sind die Augen auf, da schiebt sich schon die Ostsee ins Blickfeld. Durch die leichte Süd-Hanglage sieht man von vielen Stellplätzen des Campingplatzes Südstrand in Neustadt direkt aufs Meer. Gerade fischen sich ein paar Möwen die ersten „Frühstückshappen“ aus dem Wasser. Beim Spaziergang entlang der Uferpromenade zwischen dem Campingplatz und dem Zentrum von Neustadt wechseln sich Natur, Kultur und Kulinarik ab. Eine kleine Badebucht reiht sich an die nächste. Auf dem Wasser tummeln sich Stand-Up-Paddler, Segler, Schwimmer und sogar ein paar Schnorchler tauchen gerade ab. Nach rund zwei Kilometern stößt man auf ein paar Tafeln, die die Geschichte zweier Schiffe erzählen, der Cap Arcona und der Thielbek. Sie erinnern nicht an den deutschen Luxusliner und das Handelsschiff, sondern an tausende Tote, die beim Großangriff der britischen Royal Air Force am dritten Mai 1945 bei deren Untergang ertrunken sind.  

Nach so viel Geschichte kommt das Café Kiebitzberg an der Promenade gerade recht. Die kleine Kaffeepause bringt etwas Abstand zum Gelesenen. Auch in Neustadt gibt es einen Jungfernstieg, der ein paar hundert Meter entfernt ist und den die Einheimischen gerne auch Kunst-Kilometer nennen. Hier säumen Objekte wie „Ready for Take Off“, eine gezackte Skulptur aus Marmor, die letzten Meter bis in die Innenstadt. Im Rundhafen liegen kleine und große Segelboote. Dazwischen dümpeln Motoryachten im lauen Sommerwind auf und ab. Überrascht wird der Spaziergänger beim Anblick des fernöstlich anmutenden Pagodenspeichers im inneren Hafen. Der ehemalige Getreidespeicher ist heute ein Wahrzeichen der Stadt. Er stammt aus dem Jahr 1830 und wurde bis ins 20. Jahrhundert als Kornlager genutzt. Um das Getreide so trocken wie möglich zu lagern, wurden die zahlreichen Lüftungsluken eingebaut. Im Ortskern ist auf dem großen Marktplatz neben der evangelischen Stadtkirche immer dienstags und freitags Markttag. Hier gibt es neben regionalem Gemüse auch frischen und geräucherten Fisch.  

Mit dem Fahrrad geht es am nächsten Tag vom Campingplatz Südstrand in südlicher Richtung entlang der Küste. Die Radler passieren Strandabschnitte mit den typischen weißlackierten Strandkörben, großen und kleinen Terrassen der zahlreichen Restaurants und sogar eine kleine Steilküste. Sie bietet sich für eine kurze Foto Pause an. Am Strandabschnitt von Bliesdorf führt die Tour dann vom Wasser weg und durch die grüne Natur. Die Strecke schlängelt sich durchs Hinterland und zurück zum Campingplatz – über Felder, Neustadt und den Hafen.

Nur knapp 40 Kilometer sind es bis zum nächsten Wohnmobil Stopp und bis zur Hansestadt Lübeck. Das wunderschön erhaltene, historische Zentrum wird von den Flüssen Trave und Wakenitz eingerahmt und ist alleine schon wegen des Marzipans einen Abstecher wert. Einen Stellplatz gibt es etwas außerhalb: der Wohnmobiltreff Lübeck liegt An der Hülshorst 11. Wem die sechs Kilometer in die Stadt zu weit sind, parkt am Stadtgraben. Von hier ist das Holstentor zu sehen, das Wahrzeichen von Lübeck. Früher zierte es den 50-Mark-Schein, heute noch einige 2-Euro-Münzen. Weiter geht es über die Trave in die Altstadt. Kein Weg führt am Lübecker Marzipanspeicher, an der Untertrave, vorbei. Das Bruchmarzipan ist mit dunkler Schokolade überzogen. Es zergeht auf der Zunge – lecker!

Rötliche Backstein-Bauten, kleine Türme und alte Kaufmannshäuser prägen die Stadt: Sie ist das Tor zum Norden und ist seit dem 12. Jahrhundert und bis in die Neuzeit durch Freihandel zu großem Wohlstand gekommen. Den besten Blick von oben hat man von der St.-Petri-Kirche. Hier oben liegen einem die schmalen Gassen mit den prächtigen Gebäuden zu Füßen. Wieder auf dem Boden zurück, stößt man einmal mehr auf Marzipan. Die Marzipan-Torte bei Niederegger, neben den Rathaus-Arkaden, ist ein Muss.

Ein violetter Torbogen an der Liebesbrücke, die über die Obertrave führt, zieht die Aufmerksamkeit der Touristen an. Das Komplimente-Tor hat für jeden ein paar nette Worte. Auch beim zweiten und dritten Durchgang ist ein „Du bist wie für mich gemacht“ oder „Ohne dich fühle ich mich leer“ zu hören. Das tut fast so gut wie noch ein Stückchen Marzipan, dieses Mal mit Nougat-Füllung. Die Altstadt ist eine Insel, umgeben von der Trave, und lässt sich auch vom Wasser aus wunderbar erkunden, am besten per Stand-Up-Paddleboard. Gut zwei Stunden braucht man einmal rings herum.

Nach der Stadterkundung geht’s zu Fuß oder mit dem Camper zum Nachtquartier am Wohnmobiltreff. Zur blauen Stunde schmecken Wein und Pasta vor dem Wohnmobil noch viel besser. Zum Sternenkino bleibt man einfach sitzen. Dann heißt es ausruhen und Kräfte sammeln, denn am nächsten Tag steht eine Radtour zur Ostsee auf dem Plan. Der Timmendorfer Strand ist nur knapp 25 Kilometer von Lübeck entfernt. Die Radtour startet direkt am Stellplatz und geht entlang der Trave nach Bad Schwartau, bekannt durch die gleichnamige Konfitüre. Entlang von Wiesen und Feldern radelt man weiter und passiert den Hemmelsdorfer See. Von hier ist die Ostsee und der Timmendorfer Strand nur noch ein Katzensprung entfernt. Durch den schmucken Ort und vorbei an Shops und Galerien, wo auch Udo Lindenberg auf den Kunstwerken verewigt ist, geht es an den Timmendorfer Strand. Hier stellt sich die Frage Stand-Up-Paddeling oder Beachvolleyball? 275 Meter lang ist die Seebrücke vor dem Maritim-Hotel. Zum Sonnenuntergang ist ein Spaziergang besonders schön.

Übernachten: Camping Südstrand in Neustadt mit Meerblick und Meeresrauschen inklusive, www.camping-ostsee.de.
Der Wohnmobiltreff Lübeck liegt etwas außerhalb, An der Hülshorst 11, www.sportpark-huelshorst.com/stellplatz/.

Essen und Trinken: Umgeben von Schiffen isst man im Pier 19 in Neustadt, www.pier-19.de. Backsteinambiente und regionale Küche bietet das https://potters-restaurant.de/ in Lübeck. Bei Fisch Fitz am Timmendorfer Strand gibt es auch Fischbrötchen, https://fisch-fitz.de/.

Sehenswertes: Räder in Neustadt kann man sich bei https://sites.google.com/view/ostsee-verleih-rettin/ mieten. Für den Stadt-Spaziergang in Lübeck gibt es eine kostenlose App: iTour Lübeck, www.luebeck-tourismus.de. Bruchmarzipan gibt es im Marzipanspeicher, www.marzipanland.eu. Hier findet man alles zum Marzipan, www.niederegger.de. Blick auf Lübeck: www.st-petri-luebeck.de/. Fahrräder gibt es beispielsweise bei www.leihrad-lübeck.de und Stand-Up-Paddleboards bei www.paddelpoint-luebeck.de.
Udo Lindenberg „trifft“ man am Timmendorfer Strand bei https://walentowski-galerien.de/.

Mehr zur Lübecker Bucht, der größten Ostseebucht in Deutschland, unter www.luebecker-bucht-ostsee.de


BUCHTIPP:
Wer ein paar freie Tage hat und Fernweh spürt, setzt sich einfach ans Steuer – und los geht’s. Eine lange Planung? Zum Glück nicht nötig. Egal, ob man Natur und Ruhe sucht oder eine neue Stadt entdecken möchte, der Camper macht’s möglich. Immer dabei: die eigenen “vier Wänden”. Und wenn einem der Platz doch nicht gefällt, fährt man einfach weiter. Unabhängig von Wind und Wetter beginnt das Abenteuer. Hier und jetzt. Die Eskapaden für Camper geben Anregungen und Ideen für ganz Deutschland.
52 kleine & große Eskapaden in Deutschland für Camper DuMont Reiseverlag 240 S., Euro 20,- ISBN: 978-3-616-11020-2

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