Im Land der Maare und Feuerberge
© Gesundland Vulkaneifel, Dominik Ketz
Über Jahrtausende hinweg haben Vulkane die Landschaft der Eifel geprägt – mit gewaltigen Ausbrüchen, die tiefe Spuren hinterließen. Feuer und Wasser prallten aufeinander, es kam zu gewaltigen Eruptionen und Explosionen. Vulkanschlote
öffneten sich und begruben den Boden in ihrer Mitte. Ein Inferno der Erdgeschichte.
Quelle: Rheinland-Pfalz Tourismus
Ein Blick in den Bauch der Erde
Im Deutschen Vulkanmuseum Lava-Dome in Mendig erfahren Besucher anschaulich, wie es zu solchen Naturgewalten kommt und warum die Region eine so explosive Vergangenheit hat.
In der interaktiven Vulkanwerkstatt können Kinder das Thema spielerisch entdecken. Wer tiefer einsteigen will, begibt sich in die nahegelegenen Lavakeller – ein faszinierendes Labyrinth aus unterirdischen Gängen, in dem früher mühsam Basaltlava abgebaut wurde.
Basalt ist durchzogen von feinen Poren – das macht ihn selbstschärfend und perfekt als Mühlstein. Egal wie oft das Mühlrad rotiert: Er bleibt scharf und liefert feinstes Mehl. Diese Eigenschaft nutzen Menschen seit über 7.000 Jahren. So begann der Siegeszug des Basalts – und schuf die faszinierenden Unterwelten von Mendig und Mayen.
Der Abbau von Basalt begann in der Jungsteinzeit und wurde immer weiter perfektioniert. Tiefe Stollen wurden in die Region getrieben und der Mühlstein selbst wurde noch unter Tage in seine endgültige Form gebracht. Durch lange, runde Schächte wurden die Steine nach oben gezogen. Dies kannst du eindrucksvoll im Lavakeller Mendig bestaunen.

153 Stufen führen hinunter zu einem Stollensystem unter die Stadt Mendig © Vulkanpark GmbH, Martin Christ

Den Lavakeller in Mendig können Besucher bei einer Führung erkunden © Vulkanpark GmbH, Klaus-Peter Kappest
Die Leidenschaft für Braukunst
Im 19. Jahrhundert entdeckten die Bierbrauer die tiefen Lavakeller von Mendig für sich: konstante 6 bis 9 Grad – perfekt zur Bierlagerung! 28 Brauereien siedelten sich an und nutzten die ehemaligen Basaltschächte, um schwere Fässer nach oben zu hieven. Unter der Stadt entstand ein fast 3 km² großes Labyrinth aus Gängen und Gewölben. Früher konnte man von Keller zu Keller wandern – bis Mauern gezogen wurden, denn das Bier des Nachbarn war oft zu verlockend. Heute führt eine 153-stufige Treppe hinab in den letzten noch genutzten Bierkeller. 32 Meter unter der Erde reifen dort bis heute edle Biere – ein Erlebnis, das man gesehen, gespürt und geschmeckt haben muss.

Ausschank im Brauhaus in Mendig © RLP Tourismus, Dominik Ketz
Erlebnis Vulkanpfade
Nach dem Abstieg in die unterirdischen Lavakeller führt der Weg zurück ans Licht – und hinaus in eine beeindruckende Vulkanlandschaft. Auf den Traumpfaden der Osteifel wanderst du entlang mächtiger Tuffsteinwände, über alte Kraterränder und zu geheimnisvollen Höhlen.
Panoramablicke über Vulkanberge belohnen die Aufstiege, während stillgelegte Gruben und Steinbrüche von der Geschichte des Basaltabbaus erzählen. Eine Geschichte, die dank steinerner Zeitzeugen bis heute lebendig bleibt – über und unter der Erde.

Wanderweg an der Wingertsbergwand in Mendig © RLP Tourismus, Dominik Ketz

Weinfelder Maar © RLP Tourismus, Dominik Ketz
Wandern, staunen, eintauchen
Wandern geht immer – erst recht in dieser Landschaft! Rund um die Kurstadt Daun liegen die „Eifel-Augen“ so nah beieinander wie nirgendwo sonst. Jedes Maar hat seinen eigenen Reiz: Das Weinfelder Maar ist still und naturbelassen, während am Schalkenmehrener und Gemündener Maar gebadet und gepaddelt wird. Glasklares Wasser, grüne Ufer – wer in der Vulkaneifel wandert, muss ins Maar springen!

Erfrischung beim Baden im Naturfreibad Gemündener Maar © RLP Tourismus, Dominik Ketz
Weitere Informationen zur Region unter: www.rlp-tourismus.de/eifel
Campingplatz direkt am Maar: Feriendorf Pulvermaar
20 Jahre Lava-Dome am 27.07.2025: Im Land der Giganten
Leidenschaft für Braukunst: Vulkan Brauerei