Goldgräbertal und Naturjuwel

© TVB Rauris, Daniel Breuer

Ein Tal, das Geschichten erzählt – von glanzvollen Zeiten, verborgenem Reichtum und unberührter Natur: Das Salzburger Raurisertal, eingebettet im Nationalpark Hohe Tauern, ist ein echtes Naturjuwel mit goldenem Herzen.

Quelle: Tourismusverband Rauris 

Goldenes Erbe inmitten der Alpen – Spurensuche in Rauris

Eine weiße Geiß auf rotem Grund, Berghämmer auf goldenem Schild – das Wappen von Rauris verrät es schon: Hier glänzt Geschichte. In dem „güldenen Städtchen“ sind die Spuren der jahrhundertealten Goldgräberzeit bis heute lebendig – von den prächtigen Gewerkenhäusern im Ortskern bis hin zu den mystischen Winkeln des Tals.

Wer sich auf den Tauerngold-Rundwanderweg bei Kolm Saigurn oder den Schaupfad am Rand des Sonnblickgletschers begibt, wandelt auf den Pfaden der Knappen. Verfallene Stollen-eingänge, alte Waschplätze, Ruinen von Radhäusern und vergessene Knappenunterkünfte erzählen Geschichten von Glanz, Schweiß und harter Arbeit.

Fast 600 Jahre lang wurde hier Gold geschürft – ein sagenhaftes 133 Kilometer langes Stollensystem zeugt von dieser Zeit. Zu Hochzeiten lebten mehr Menschen in Rauris als heute, es gab ein eigenes Land- und Berggericht – und bis zu 2.000 Bergleute arbeiteten gleichzeitig in den dunklen Tiefen der Berge.

Rauris war einst das Herz Europas größter Goldabbauregion. Mit rund einem Zehntel der weltweiten Goldproduktion legten die 450 Zechen den Grundstein für den Reichtum der Salzburger Fürsterzbischöfe – und für das barocke Antlitz der 80 Kilometer entfernten Stadt Salzburg.

Wer Rauris besucht, entdeckt weit mehr als nur ein idyllisches Alpendorf. Er taucht ein in eine Welt voller Geschichten – und in ein Tal, das noch immer golden schimmert.

Raurisertal Goldwaschplatz in Bodenhaus © TVB Rauris, Daniel Breuer

Ein Körnchen Glück im kalten Bach

 © TVB Rauris, Lukas Pilz

Pionier mit Vision und das Licht in den Bergen

Wer heute durch das Raurisertal wandert, begegnet immer wieder einem Namen, der wie ein Echo aus der Vergangenheit klingt: Ignaz Rojacher – oder wie ihn die Einheimischen liebevoll nannten, „Kolm Naz“. Im Rauriser Talmuseum ist ihm ein eigener Platz gewidmet – und das aus gutem Grund.

Schon mit zwölf Jahren stand Rojacher in den dunklen Stollen der Goldgruben, mit 32 wurde er Pächter, bald darauf Besitzer der Bergbauanlagen. Doch seine wahre Größe zeigte sich jenseits von Pickel und Gestein: Er brachte als erster elektrisches Licht, das Telefon – und sogar die ersten Skier – ins abgelegene Tal.

Sein größtes Vermächtnis jedoch ragt hoch über das Raurisertal hinaus: das Observatorium auf dem Hohen Sonnblick. Auf 3.106 Metern Höhe gründete Rojacher eine der wichtigsten Wetter- und Klimastationen der Alpen – mit direkter Telefonleitung zur Zentralanstalt für Meteorologie in Wien. Die dort gesammelten Daten wurden zur Grundlage moderner Wettervorhersage.

Mit nur 46 Jahren starb Ignaz Rojacher im Jahr 1891. Doch sein Geist lebt weiter – nicht nur in den Messreihen, die bis heute vom Sonnblick gesendet werden. Zu seinen Ehren errichtete sein Freund und Förderer Wilhelm Ritter von Arlt sechs Jahre später die Rojacher-Hütte, spektakulär gelegen auf 2.700 Metern zwischen Kolm Saigurn und dem Hohen Sonnblick.

Ein Mann, der Licht in dunkle Stollen brachte – und Weitblick auf alpine Gipfel.

Blick auf die Gletscher am Sonnblick © TVB Rauris, Florian Bachmeier

Seidlwinkltal © TVB Rauris, Lukas Pilz

Goldrausch im Sommer – auf Schatzsuche im Raurisertal

Auch wenn die große Zeit des Goldabbaus fast ein Jahrhundert zurückliegt – das Fieber hat das Raurisertal nie ganz verlassen. Schätzungsweise 120 Tonnen des edlen Metalls schlummern noch immer tief verborgen in der Goldberggruppe. Und jeden Sommer kehrt die Goldgräberstimmung zurück.

Dann wird das Tal zum Abenteuerspielplatz für Schatzsucher: Am Goldwaschplatz Bodenhaus und auf der Heimalm greifen Groß und Klein zu Pfanne und Sieb. Mit etwas Geschick, viel Geduld – und der Unterstützung erfahrener Goldwäscher – gelingt es so manchem, winzige Goldkörner aus dem klaren Bergbach zu schürfen.

Es ist ein Erlebnis, das Vergangenheit und Gegenwart verbindet. Und wer weiß – vielleicht hält das Wasser des Raurisertals auch für Sie einen goldenen Funken bereit.
Mehr Infos unter: Raurisertal

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