Schlösser und Burgen im Münsterland
© Schloss Nordkirchen, Münsterland e.V. / Long Nong Huang
Die Schlösser und Burgen sind die Schätze des Münsterlandes. In kaum einer anderen Region gibt es schönere Zeugen großer Baukunst als im Münsterland. Imposante Wasserschlösser und romantische Burgen begeistern die Besucherinnen und Besucher in ebener Parklandschaft und lassen dich in vergangene Zeiten eintauchen. Die Schlösser und Burgen im Münsterland sind perfekt mit dem Fahrrad zu erreichen. Die 100-Schlösser-Route verbindet auf vier Rundkursen die sehenswertesten historischen Bauwerke.
Text und Fotos: Münsterland e.V.
Schloss Nordkirchen
gehört zu den bekanntesten Ausflugszielen im Münsterland und ist ein eindrucksvolles Beispiel großer Baukunst. Imposant liegt das Schloss Nordkirchen inmitten einer weitläufigen Parklandschaft in direkter Nähe zum Ort Nordkirchen. Wunderschöne Spazierwege führen durch den Park und enden am Schloss, dessen Innenhof jederzeit frei zugänglich ist.
Das „Westfälische Versailles“, wie das Schloss Nordkirchen auch genannt wird, wurde von Fürstbischof Friedrich Christian von Plettenberg in Auftrag gegeben. Gottfried Laurenz Pictorius begann den Bau, Johann Conrad Schlaun vollendete das barocke Wasserschloss nach 30 Jahren.
Es liegt auf einer von viereckigen Gräften umgebenen Insel inmitten eines großen Parks, der wie auch das Schloss nach französischem Vorbild angelegt wurde. Der Mittelpunkt des imposanten Schlosses Nordkirchen ist das Hauptgebäude, das Corps de Logis, von dem aus sich die niedrigeren Flügelbauten fortentwickeln und U-förmig den Ehrenhof umschließen. Der gesamte Baukomplex ist im höchsten Maße symmetrisch und in dieser Form ein beeindruckendes Beispiel einer komplett erhaltenen Barockanlage.

Die Venusinsel, das neobarocke Schmuckstück der gesamten Anlage von Schloss Nordkirchen © Münsterland e.V.
Schloss Nordkirchen - "Westfälisches Versailles"
Max Mustermann

Blick vom Park auf das Schloss Nordkirchen © Münsterland e.V. / Philipp Fölting
Burg Hülshoff
Burg Hülshoff bei Havixbeck gehört zu den beliebtesten Ausflugszielen im Münsterland. Bei einem Besuch empfängt dich die weitläufige Parkanlage. Gepflegte Beete wechseln sich mit großzügigen Rasenflächen ab. Schon bald zieht die Burg alle Blicke auf sich. Malerisch umgeben von Wasserflächen bietet die Burg Hülshoff einen imposanten Anblick, ohne dabei sperrig zu wirken.
Es lohnt sich, die Burg auf den angelegten Spazierwegen zu umrunden. Immer neue Perspektiven zeigen die ganze Schönheit des historischen Bauwerks. Zuletzt kommst du in den Innenhof der Burg, über den du sowohl zum Droste-Museum als auch zum Restaurant der Burg gelangst. Das Museum beschreibt nicht nur das Leben von Annette von Droste-Hülshoff, sondern gibt auch Einblick in das adelige Leben der damaligen Zeit.
Das Restaurant im Gewölbekeller der Burg ist von April bis November täglich geöffnet. Bei gutem Wetter kannst du auch ganz entspannt im Innenhof das kulinarische Angebot genießen.
Eine Burg – viele Perspektiven
Max Mustermann

Eindrucksvolle Sicht aus der Höhe auf Burg Hülshoff © Münsterland e.V./Christoph Partsch
Eine Burg im Wandel – Das „Center for Literature“
Als Geburtsort von Annette von Droste-Hülshoff spielt Literatur schon immer eine besondere Rolle. Mit dem Center for Literature wird sich die Burg zukünftig zu einem Zentrum der Forschung und Weiterentwicklung von Literatur wandeln und stellt dabei den Dialog mit anderen Künsten in den Mittelpunkt. Die spannenden Projekte werden in zahlreichen Veranstaltungen sichtbar und machen die Burg Hülshoff zu einem kulturellen Juwel im Münsterland.

Burg Hülshoff – viele wunderschöne Perspektiven © Münsterland e.V./Christoph Partsch
Die Burg Hülshoff ist eine typisch westfälische Wasserburg,
die als Oberhof ,,Zum Hülshof“ bereits im 11. Jahrhundert urkundlich erwähnt wird. 1417 erwarben die Vorfahren der Dichterin den Rittersitz. Das Herrenhaus wurde unter Heinrich I. von Droste zu Hülshoff in den Jahren zwischen 1540 und 1545 erbaut und ist heute der älteste Teil der Burg. Sie stellt sich bis heute als geschlossene Renaissanceanlage dar, deren hohe Dreistaffelgiebel schmucklos gehalten sind. Das Innere des Herrenhauses wurde am Ende des 18. Jahrhunderts umgebaut. Im 19. Jahrhundert wurde als letzte größere Veränderung die Burgkapelle im neugotischen Stil angebaut. Die Burg Hülshoff ist direkt an das Radwegenetz Münsterland angeschlossen und lässt sich bestens über den Nord- und den Südkurs der 100-Schlösser-Route erreichen.

Der wunderschöne Schlosspark mit Blick auf die Burg Bentheim © Münsterland e.V./Philipp Fölting
Die Burg Bentheim
Ganz im Norden der Region thront die mächtige Burg über Bad Bentheim. Die ersten Erwähnungen zur Burg lassen sich bis auf das Jahr 1050 zurückverfolgen. Verschiedene bewaffnete Auseinandersetzungen prägten in den folgenden Jahren die Geschichte der Burg. Um 1160 wurden die Burgmauern, der Turm der Katharinenkirche und der Pulverturm gebaut. Viele Bereiche zeigen heute noch das mittelalterliche Gesicht der Burg.
Ein Rundgang durch die Geschichte
Ein Rundgang durch die Burg Bentheim sollte am Schlosspark beginnen. Faszinierend ist der Blick über die schönen Blumenbeete auf die imposante Burg. Vom Sandsteinmuseum gelangen die Besucherinnen und Besucher durch eine steile Gasse zum Batterieturm. Nur wenige Meter weiter befindet sich der Eingang zur Besichtigung der oberen Burg. Einzigartige Ausblicke auf das Münsterland, Bad Bentheim und den Schlosspark belohnen dich hier.
In der Kronenburg gestattet die Burg Bentheim einen Blick ins Innere. Der Rittersaal, ein Schlafgemach und die Bibliothek zeigen verschiedene Ausstellungsstücke aus der Geschichte der Burg und ihrer Bewohnerinnen und Bewohner. Hier erfährst du Geschichte hautnah.

Das prächtige Treppenhaus der Burg Bentheim im neugotischen Stil © Münsterland e.V./Long Nong Huang

Drohnenaufnahme von der Burg Vischering © Münsterland e.V./Long Nong Huang
Burg Vischering
Es ist einer Fehde zu verdanken, dass sich der münstersche Fürstbischof im Sommer 1271 entschloss, eine Burg bei Lüdinghausen errichten zu lassen. Ein Glücksfall für die Besucherinnen und Besucher von heute. Kaum eine andere Burg bietet so schöne und unterschiedliche Motive und Stimmungen.
Auf einem Unterbau aus Pfählen entstand eine wehrhafte Verteidigungsanlage mit Wohn- und Wirtschaftsgebäuden auf separaten Inseln inmitten eines ausgedehnten Gräften-Systems. Die trutzige Rundburg mit Zugbrücke, Schießscharten und Wehrgängen bildete die letzte Verteidigungsbastion der Burg Vischering. Die traumhafte Lage macht die Burg Vischering zu einem der schönsten Fotomotive im Münsterland.
Die wehrhafte Festung "Burg Vischering"
Max Mustermann

Beeindruckender Festsaal im Inneren der Burg Vischering © Münsterland e.V./Philipp Fölting
Brand und Wiederaufbau
Der Droste zu Vischering erhielt die Burg als Lehen vom Bischof von Münster. Die Burg wurde Stammsitz der Droste zu Vischering. Die Burg diente bis 1521 als reines Verteidigungsbauwerk. Im selben Jahr brannte sie nieder und wurde auf den alten Fundamenten wieder aufgebaut.
Der Wiederaufbau erfolgte im Stil der Renaissance. Zwar blieb der wehrhafte Charakter der Burg erhalten, die Ausgestaltung der Räume und der Anbau eines prachtvollen Saales spiegelten jedoch das Bedürfnis nach mehr Lebensqualität. Seit dieser Zeit ist die Burg Vischering fast unverändert geblieben und vermittelt wie keine andere westfälische Wasserburg einen Eindruck vom Leben im ausgehenden Mittelalter und der frühen Neuzeit.
Picknickplatz Burg Vischering
Burgfräulein, Burgherren und alle Picknicker aufgepasst! Museum, Kunst und Kultur: Das sehr sehenswerte Museum gewährt Einblick in die Lebensweise vergangener Zeiten und beleuchtet die Bedeutung der Schlösser und Burgen im Münsterland. Ein Rundgang entlang der Gräfte eröffnet durch spezielle Ausstattungselemente neue Perspektiven auf die Burg. Hier gibt es zum Beispiel eine Aussichtsplattform direkt an der Gräfte, von der du einen einzigartigen Blick auf die Burg genießen kannst.
Umsäumt von Laubbäumen liegt die Burg in einer grünen Oase und ist somit der perfekte Ort für dein Frühjahrs-Picknick! Du kannst auf der weitläufigen Rasenfläche oder den Bänken direkt an der Burg picknicken. Aber auch die beliebten Tisch-Bank-Kombinationen stehen dir zur Verfügung. Wer also mal mittelalterliche Luft beim Picknicken schnuppern möchte, sollte sich einen Besuch der Burg Vischering nicht entgehen lassen.
Zusammen mit dem Schloss Nordkirchen und dem Schloss Westerwinkel bei Ascheberg bildet die Burg Vischering ein imposantes Schlösser-Dreieck.

Picknickplätze Burg Vischering © Arne Pöhnert