Smart Caravaning

© Hobby Wohnwagenwerke

Natürlich ist Caravaning für viele eine gute Gelegenheit für den Gegentrend der Digitalisierung:  Das sogenannte „digital detox“. Also den  bewussten Verzicht auf Internet und die  Konzentration auf Naturerlebnis und Entschleunigung in der analogen Welt. Für ein paar Tage ist das sicher ganz erholsam. Dennoch werden auch Internetflüchtlinge in Zukunft ihr Smartphone oder Tablet mitnehmen müssen. Denn das praktische Gerät in der Hand hat sich inzwischen in vielen Freizeitfahrzeugen zur Steuerung und Prüfung unentbehrlich gemacht. Der richtigen App sei Dank. In Anlehnung an das Schlagwort „Smart Home“, das die Steuerung und Überwachung einer Wohnung oder eines Hauses per Smartphone beschreibt, entstand daher der Begriff des „Smart Caravaning“.

Füllstände von Gas und Frischwasser lassen sich per Smartphone abfragen, einschließlich aktiver Benachrichtigung bei Niedrigstand. © E-Trailer

Die Anwendung des praktischen Mobiltelefons beginnt schon bei der Urlaubsvorbereitung, hilft bei der Nutzung unterwegs und bietet ein Plus an Sicherheit und Komfort auf Reisen. Hier einige Beispiele:

Frischwassermanagement

Das Befüllen des Wassertanks war früher eine Aufgabe mit viel Laufarbeit oder lauter Kommunikation mit dem Partner. Heute steht der Camper ganz locker mit dem Smartphone in der Hand neben dem Wasserschlauch und lässt sich den Füllstand des Wassertanks in Echtzeit prozentgenau anzeigen. Es reichen 30 Liter für die Fahrt? Bei einem 150 Liter Frischwassertank wären das also exakt 20 Prozent. Die App ist so freundlich und rechnet das gleich um. Wasserhahn abdrehen, Schlauch verräumen, fertig. Kein Geschrei und kein Gerenne. Eine solch exakte Anzeige hilft zudem beim sparsamen Umgang mit Wasser ohne Komforteinbußen. Viele Camper kennen das: Nach dem Urlaub wird nicht nur der Abwassertank entleert, sondern auch eine Menge Frischwasser abgelassen, da die nächste Reise erst in den nächsten Ferien ansteht. Bliebe es im Frischwassertank würde es anfangen zu verkeimen. In Zeiten von Wasserknappheit eine unnötige Verschwendung. Dank smarter Information muss das nicht mehr sein. Wer eine präzise Füllstandanzeige hat, kann sich einen sparsamen Umgang mit Wasser angewöhnen ohne auf Komfort verzichten zu müssen. Ein Blick in die App vor dem Duschen und ein Blick danach und es wird sofort klar wieviel Liter beim Duschen benötigt wurden. Wer weiß wieviel er verbraucht, weiß auch wie viel er nachfüllen muss und muss deutlich weniger Wasser verschwenden.

Die Steuerung der Innen- und Außenbeleuchtung des Freizeitfahrzeugs ist ebenfalls per App möglich. © Hobby Wohnwagenwerke

 

Gashaushalt

Eine ebenfalls nervige Frage im Caravaningalltag, war früher „Wieviel Gas ist eigentlich noch in der Flasche?“. Heute zückt der Camper sein Smartphone, öffnet die richtige App und sieht den prozentualen Füllstand der Gasflasche auf dem Display. Der dazu benötigte Ultraschall-Sensor wird magnetisch am Gasflaschenboden befestigt. Für Alugasflaschen gibt es Haltevorrichtungen. Ganz bequem ist die Alarmfunktion, die selbständig warnt, falls der Füllstand unter eine selbstgewählte Schwelle sinkt.

Temperaturregelung

Bevor die Reise losgeht heißt es noch die offenen Lebensmittel aus dem heimischen Kühlschrank in den Kühlschrank des Reisemobils oder Caravans zu packen. Um die Kühlkette dabei nicht zu unterbrechen sollte der Kühlschrank im Freizeitfahrzeug schon vorgekühlt sein. Idealerweise auf sieben bis acht Grad. Leider haben Kühlschränke in Freizeitfahrzeugen allerdings keine gradgenaue Anzeige der Innentemperatur. Mit einem zusätzlichen Sensor lässt sich das lösen und in Zukunft zeigt die App auf dem Smartphone Temperatur und Luftfeuchtigkeit des Kühlschranks gradgenau an.

Heizung oder Kühlung per App anschalten: So kommt der Camper vom Ausflug immer in ein wohltemperiertes Fahrzeug zurück. © Hymer

Gerade im Winter ist ein vorgewärmtes Wohnmobil schon während der Vorbereitungen und erst recht bei Fahrtantritt sehr angenehm. Bei der großen Mehrheit der modernen Reisemobile ist der Betrieb der Gasheizung während der Fahrt dank der vorgeschriebenen Schlauchbruchsicherungen und Crashsensoren erlaubt. Heute muss der Camper zum Anschalten der Heizung das Reisemobil nicht einmal betreten. Mit einem Wisch und einem Click in der richtigen App geht das auch per Smartphone. Gleichzeitig informiert das System über die Innenraumtemperatur im Mobil. Im Winter können die Reisevorbereitungen also in einem gemütlich vorgewärmten Fahrzeug beginnen. Genau das Gegenteil ist im Hochsommer sehr angenehm. Bevor die Vorbereitungen in einem aufgeheizten Reisemobil dem Camper die Schweißperlen auf die Stirn treiben, einfach per App schon einmal die Wohnraum-Klimaanlage einschalten. Vorausgesetzt die 230 Volt Stromversorgung liegt an.

Sicher reisen

Das Thema Beladung und Reifendruck ist sowohl bei Caravans als auch bei Reisemobilen von großer Bedeutung für die Fahrsicherheit. Schließlich haben Caravaner und Reisemobilisten immer reichlich Gepäck dabei. Bei dieser Beladung sollte vor dem Start in den Urlaub unbedingt der Luftdruck der Reifen überprüft werden. Auch das geht inzwischen ganz bequem mit speziellen Sensoren und einer App. Nur wenn Luft nachgefüllt werden muss ist somit noch ein Stopp bei der nächsten Tankstelle nötig. Sollte sich der Luftdruck oder die Temperatur eines Reifens während der Fahrt auffällig verändern, senden solche Apps auch eine Warnung an das Smartphone bevor ein platter Reifen größeren Schaden anrichten kann.

Im Winterquartier oder auf Reisen: Dank GPS Ortung des Fahrzeugs kommen Langfinger nicht weit. © E-Trailer

Ebenfalls abhängig von der Beladung ist bei Caravans die Stützlast an der Anhängerkupplung. Der Caravan sollte so beladen sein, dass die Stützlast möglichst voll ausgereizt aber nicht überschritten wird. Heute senden spezielle Stützräder die aktuelle Stützlast auf das Smartphone und geben sogar Tipps zur Gewichtsverlagerung, um den Wert zu optimieren. Dabei wird aus verschieden Parametern die Stützlast an der Kugelkopfkupplung bis auf plus/ minus ein Kilogramm genau errechnet.

Sogar die Stützlast des Caravans lässt sich mittlerweile per App auf dem Smartphone ablesen. © E-Trailer

Langfinger schnappen

Auch zum Thema Sicherheit vor Diebstahl und Einbruch liefern zahlreiche Apps und Sensoren, die aus der Ferne abgefragt werden können, hilfreiche Informationen. Etwa durch die GPS-Ortung des Freizeitfahrzeugs. Diebe können so geschnappt werden, bevor sie mit dem geliebten Haus auf Rädern über die Grenze geflohen sind. Auch der Caravan, der einige hundert Kilometer auf dem Campingplatz steht und nur am Wochenende genutzt wird, kann per Internetverbindung und App Alarm geben, falls eine Tür oder ein Fenster aufgeht oder er unbefugt bewegt wird. Die neue digitale Welt des Smart Caravaning ist somit nicht nur eine Frage der Bequemlichkeit sondern auch eine deutliche Verbesserung der Sicherheit. Es gibt bei zahlreichen Caravan- und Reisemobilherstellern schon Systeme und Apps, die in Neufahrzeugen bereits ab Werk fest verbaut oder als Option wählbar sind. Zudem finden sich auf dem CARAVAN SALON in Halle 13 und 14 auch zahlreiche Zubehöranbieter, die entsprechende Smart Caravaning Lösungen zur Nachrüstung anbieten. Alles was das Freizeitfahrzeug dafür braucht ist ein 12 Volt Stromkreislauf und der Besitzer sollte gerne und relativ sicher mit seinem Smartphone umgehen.

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