SUP im Winter – Stand-up-Paddling zu jeder Jahreszeit

Wer in der kalten Jahreszeit Paddeln möchte, sollte einige Punkte beachten, damit entspannte Touren und ein wundervolles Erlebnis garantiert sind.

Autor: Lars Thierling | www.paddeln-macht-spass.de | Titelbild: Dani, adobestock.com

Paddeln im Winter, egal ob auf dem SUP, im Canadier oder Kajak, hat immer etwas Magisches. Während im Sommer bei schönem, warmem Wetter die Gewässer doch recht gut gefüllt sind, ist das Paddeln im Winter eher etwas für Menschen, die gerne in Ruhe unterwegs sind und die Natur oder Städte ohne Menschenmassen auf dem Wasser genießen möchten.

Da man im Sommer relativ unbedarft aufs Wasser gehen kann (natürlich unter Beachtung der Sicherheits- und Befahrungsregeln), sollten beim Paddeln in den kalten Jahreszeiten einige Punkte beachten werden, damit entspannte Touren und ein wundervolles Erlebnis garantiert sind.

Zunächst ist zu beachten, dass man nicht allein auf unbekannten Gewässern unterwegs ist. Denn das kalte Wasser birgt Gefahren, die im Zweifelsfall nur zu zweit oder mit mehreren Personen zu meistern sind. Aus unserer Sicht macht Paddeln im Winter in kleineren Gruppen auch viel mehr Spaß als allein, denn abgesehen vom Aspekt der Sicherheit, sind geteilte Erlebnisse doch auch immer die Schönsten.

Um grundsätzlich Paddeln gehen zu können, ist zunächst einmal eigenes Material nötig. Professionelle Verleiher haben in unseren Regionen in der Regel geschlossen, so dass sich Interessierte – außer über Bekannte und Vereine – kein Material ausleihen können. Neben der Ausrüstung ist auch den Wassertemperaturen entsprechende Kleidung nötig. Denn auch wenn das Wetter im Frühjahr oder Herbst schon oder noch recht angenehm ist, fallen die Wassertemperaturen deutlich schneller und eine versehentliche Landung im Wasser kann schon lebensgefährlich sein. Zum einen besteht das Risiko des Kälteschocks, zum anderen das der Unterkühlung. Mit der richtigen Kleidung ist man gut gewappnet für wunderschöne Wintertouren auf heimischen Gewässern. Bitte denkt immer daran, euch mit einer „Leash“ an eurem Board und euch selber mit einer Schwimmweste zu sichern!

Wer im Winter seiner SUP Leidenschaft nachgehen möchte, sollte unbedingt darauf achten, nicht alleine auf unbekannten Gewässern unterwegs zu sein.

Was ist die richtige Kleidung für eine Wintertour?

Aus unserer Erfahrung heraus empfehlen wir ab spätestens Mitte Oktober einen Trockenanzug. Das ist ein Overall aus dünnem, atmungsaktivem Material, der den Paddler bei einem Fall ins Wasser bis auf Hände und Kopf trocken hält. Bei einigen Modellen sind auch die Füße frei, so dass man hier entsprechend isolierte Wasserschuhe anziehen kann.

Für die Wärmedämmung empfehlen wir deinem persönlichen Kälteempfinden entsprechend eine passende, warme Funktionskleidung. Unter dem Trockenanzug ist eine Jogginghose und eine dicke Fleecejacke genauso passend wie beheizbare Socken oder entsprechende Thermokleidung. Es kommt natürlich auch immer darauf an, welcher Typ Paddler du bist.

Wenn du eher sportlich unterwegs bist mit mehr Tempo und das Ganze als Training siehst, wirst du natürlich viel weniger Isolation benötigen. Wenn du aber gemütlich durch die Natur gleitest und dich nicht so intensiv anstrengst, dann empfiehlt sich auf alle Fälle eine Thermoausrüstung. Wichtig bei deiner Auswahl ist jedoch, dass du nicht vergisst, deinen Kopf und deine Hände zu schützen. Für den Kopf nutzen wir zum Beispiel warme Funktionsmützen, die kein Wasser aufnehmen und somit Kopf und Ohren schön warmhalten. Für die Hände ist wieder dein individuelles Kälteempfinden gefragt. Von dünnen Fleece-Handschuhen bis hin zu speziellen SUP-Handschuhen bietet der Markt ein umfangreiches Angebot.

Hier sollte man frühzeitig vor der Wintersaison austesten, was für einen am besten passt und womit man sich beim Paddeln selbst am wohlsten fühlt.

Solltest du doch einmal ins Wasser fallen, hast du – obwohl du dich warm angezogen hast – nur einen begrenzten Zeitraum, um wieder aus dem Wasser zu kommen, bis die Kälte durch die Isolation zieht. Für solche Situationen ist es absolut wichtig, dass du möglichst schnell wieder aus dem Wasser kommst, damit du die Tour auch sicher beenden kannst.

Generell empfehlen wir einen Tourguide dabei zu haben.

Wie kann ich meine Wintertour sicher vorbereiten?

Stelle sicher, dass dein SUP-Board mit einer „Leash“ ausgestattet ist.
Besorge dir einen Trockenanzug, um im Notfall geschützt zu sein und ziehe dich entsprechend deinem persönlichen Kälteempfinden ausreichend warm an.
Wenn du einen Trockenanzug ohne Füßlinge hast, ziehe dir gut isolierte Neoprenschuhe an.
Trage eine Schwimmweste. Am besten übst du im Vorfeld das Herausklettern aus dem Wasser mit Trockenanzug und Schwimmweste.
Trage wasserfeste und warme Handschuhe.
Habe immer warme Getränke dabei, damit du dich zwischendurch aufwärmen kannst, denn im Winter haben viele Einkehrmöglichkeiten geschlossen.
Schütze deinen Kopf und die Ohren mit einer Mütze gegen die Kälte.
Überprüfe die Wettervorhersage, denn bei Eis- und Starkregen macht das Paddeln nicht wirklich Spaß. Auch starke Winde solltest du vermeiden.
Mache dich mit dem Revier vertraut. Es gibt ausreichend Möglichkeiten, sich im Vorfeld über Gefahrenstellen und Befahrungsverbote zu informieren.