31.08.-08.09.2024

30.08.2024 Preview Day

LEIDENSCHAFT, DIE VERBINDET.

31.08. – 08.09.2024

30.08.2024 Preview Day

Nächste Abfahrt NRW

Rund 380 gibt es allein in NRW. Und wohl jeder, der mit dem Auto unterwegs ist, kennt sie. Die großen, braun-weißen Schilder an der Autobahn, die auf Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke hinweisen.

Seit einiger Zeit können diese „touristischen Unterrichtungstafeln“, wie sie offiziell heißen, auch sprechen. Mal hören, was sie zu sagen haben.

Wir sind unterwegs auf der A4. Ganz im Westen, an der deutsch-niederländischen Grenze gestartet, soll es über Aachen bis nach Porta Westfalica gehen. Also einmal quer durch Nordrhein-Westfalen. 290 Kilometer. Das Navi rechnet mit dreieinhalb Stunden Fahrtzeit. Es könnte sich irren. Denn kaum auf der Autobahn, meldet sich schon eine angenehme Frauenstimme und erklärt uns: „Seine besondere Größe und Macht demonstrierte Kaiser Karl der Große Ende des 8. Jahrhunderts mit dem Bau seiner Palastkapelle, dem heutigen Aachener Dom.“

Weltweit eines der beeindruckendsten Industriedenkmäler: Seit 2001 gehören die Anlagen der einst größten Steinkohlezeche zum Welterbe der UNESCO.

Dank der Maqnify Erlebnisguide-App, die wir uns vor Antritt unserer kleinen Kulturreise auf unser Smartphone geladen haben und die Tourismus NRW mit Informationen aus dem eigenen Data Hub NRW „gefüttert“ hat, erfahren wir noch mehr über die Geschichte des Gotteshauses in der Aachener Innenstadt. Unter anderem, dass auf dem Thron Karls des Großen im Laufe der Jahrhunderte 30 Könige, und wohl auch Königinnen, gekrönt wurden.

Und dass der Dom 1978 als erstes deutsches Bauwerk überhaupt in die Liste der Unesco-Welterbestätten aufgenommen wurde. Ein kurzer Blick auf die Uhr. Ein bisschen Zeit haben wir noch. Also: Nächste Abfahrt raus …

So wie uns geht es in Deutschland vielen Menschen. Einer Umfrage zufolge ist jeder sechste Autofahrer schon einmal spontan einem der braun-weißen Schilder gefolgt und hat seine Autofahrt für einen Stopp an einer Sehenswürdigkeit unterbrochen.

Geworben wird entlang der Autobahnen jedoch nicht nur für sakrale Bauten, Museen, Schlösser und Burgen, Freizeitparks und Naturdenkmäler. Auch gibt es Hinweise auf historische Altstädte und Ortskerne wie beispielsweise in Stolberg, Solingen-Gräfrath oder Hattingen.

Auch ganze Regionen wie die „Metropole Ruhr“ stellen sich den Autofahrern vor. Sie liegt ebenfalls noch auf unserer Tour, die – wir ahnen es – gewiss ein wenig länger dauern wird als geplant.

Seit mehr als 120 Jahren eines der sichersten Verkehrsmittel: die Wuppertaler Schwebebahn. Foto: Johannes Hohn
Foto: Johannes Höhn

Denn zurück auf der A4, erreichen wir als nächstes Köln. Einen Abstecher zum dortigen Dom, ein Meisterwerk gotischer Baukunst, nehmen wir uns für die Rückfahrt vor. Vielleicht haben wir ja Glück und können uns dann einer Führung über die Dächer des Gotteshauses anschließen. Heute soll es lieber noch der Altenberger Dom sein. Er liegt idyllisch inmitten von Wäldern und Wiesen nahe Odenthal im Bergischen Land. Die Maqnify App weiß, warum er zu Unrecht ein wenig im Schatten des Aachener und Kölner Doms steht: „Bemerkenswert an dem so genannten kleinen Bruder des Kölner Doms sind die größten Kirchenfenster nördlich der Alpen und der beeindruckende Klang der gewaltigen Orgel.“ Der kleine Umweg hat sich auf jeden Fall gelohnt.

Am Ziel der Reise wartet der Kaiser

Überhaupt hat das Bergische Land viel zu bieten. Mittlerweile auf die A1 gewechselt, ziehen Schilder vom Deutschen Röntgenmuseum, von Schloss Burg und natürlich der Wuppertaler Schwebebahn an uns vorbei, bevor eine ganz andere Sehenswürdigkeit unser Interesse weckt.

Die Kluterthöhle in Ennepetal bietet als Nationales Naturmonument nicht nur ein beeindruckendes Schauspiel aus unterirdischen Seen, Gängen und versteinerten Lebewesen. Erwiesen ist auch die therapeutische Wirkung des versteinerten Korallenriffs, weshalb sich die Kluterthöhle seit 1954 auch „Klimahöhle“ nennen darf. Was man in 30 Sekunden so alles erfährt.

Über den Dächern von Köln: Der Dom ist das berühmte Wahrzeichen der Rheinmetropole. Foto: Tourismus NRW e.V.

Auf halber Strecke erreichen wir dann die „Metropole Ruhr“, den Rekordhalter unter den Regionen. Allein zehn Schilder laden zwischen der A1 bei Gevelsberg und der A52 bei Essen-Kettwig dazu ein, die Städte des Ruhrgebiets kennenzulernen. Von den zahlreichen Sehenswürdigkeiten ganz zu schweigen.

Wir haben die Wahl: Zeche Zollverein in Essen, auch eine Welterbestätte der Unesco. Die Jahrhunderthalle in Bochum. Oder eine der vielen Halde mit den großen, meist begehbaren Skulpturen, die schon von der Autobahn aus gut zu sehen sind. Wir entscheiden uns für das Deutsche Fußballmuseum in Dortmund. Immerhin wird in der Stadt – ebenso wie in den Stadien von Düsseldorf, Köln und Gelsenkirchen – im kommenden Jahr um den Europameister-Titel gekämpft. Da sind wir natürlich dabei! Aber heute müssen wir – mit Blick auf die Uhr – weiter. Einige Kilometer liegen schließlich noch vor uns.

Idyllisch eingebettet liegt der Altenberger Dom im Bergischen Land. Foto: Tourismus NRW e.V.
Foto: Leo Thomas

„Wir haben unser Ziel erreicht –
und viele neue Ziele entdeckt.“

Zu Füßen des Kaiser-Wilhelm-Denkmals liegt die Stadt Minden. Sie blickt auf eine 1.200-jährige Geschichte zurück. Foto: Leo Thomas

Wir wechseln noch einmal die Autobahn und erreichen bald die Urlaubsregion Teutoburger Wald, die Heimat eines der spektakulärsten und ungewöhnlichsten Museumsbauten der Welt. Kurz reingehört: „Schon der Anblick des Marta Herford ist atemberaubend. Mit seinen fließenden und kippenden Wänden gilt es selbst als Kunstwerk.“

Wow! Ein schöner Kontrast zu den historischen Ortskernen etwa von Minden, Bad Salzuflen und Lemgo, die ebenfalls einen Besuch lohnen. Langsam allerdings bricht die Dunkelheit herein und die Landesgrenze naht. Noch einmal horchen wir auf: „Porta Westfalica heißt übersetzt westfälische Pforte und bezeichnet das Durchbruchstal der Weser zwischen Weser- und Wiehengebirge. Weit darüber hinweg schaut Kaiser Wilhelm I. aus 268 Metern Höhe.“ Wir haben unser Ziel erreicht – und viele neue Ziele entdeckt.

Nationales Naturmonument mit therapeutischer Wirkung: die Kluterthöhle in Ennepetal. Foto: Tourismus NRW e.V.
Blick in die Schatzkammer des Deutschen Fußballmuseums in Dortmund. Foto: Johannes Höhn

Diesen und noch mehr spannende Beiträge rund um das Thema Caravaning und den CARAVAN SALON finden Sie im Clubmagazin 2023!