31.08.-08.09.2024

30.08.2024 Preview Day

LEIDENSCHAFT, DIE VERBINDET.

31.08. – 08.09.2024

30.08.2024 Preview Day

Das Outdoor-Leben genießen

Ganz egal, aus welchem Teil der Welt man kommt, die Alpen haben eine magische Anziehungskraft. Das liegt mit Sicherheit neben den wundervollen Tälern und schönen Passstraßen auch an den nahezu unendlichen Möglichkeiten, welche das höchste Gebirge Europas bietet.

Text: Marcel Reiser I escapemedia / Alle Fotos, sofern nicht anders gekennzeichnet: Bianca Schmidt

Das gilt – ausgestattet mit einigen wertvollen Tipps – auch für den Urlaub per Reisemobil, welcher nicht zwanghaft an der Adria enden muss, sondern auch als aktiver Genuss-, Sport- und Wohlfühlurlaub geplant werden kann. Wir stellen euch unsere Lieblingstour mit geeigneten Stopps und Freizeittipps einmal kurz vor. Als Outdoor-Menschen lieben wir es, zu klettern, zu biken, zu wandern. Ganz bewusst aber nicht mit Leistungsgedanken oder per herausfordernder, hochalpiner Klettertour, sondern gemütlich. Die Freiheit des Wohnmobils auskostend.
Die Liebe zur Natur erfahrend.

Bevor wir bereits jetzt in Sentimentalität verfallen, beginnen wir unsere Route – und zwar am Ostufer des Bodensees in Lindau. Der Park-Camping Lindau ist dabei mit Sicherheit einer der schönsten Campingplätze in der Dreiländerregion. Uns jedenfalls überzeugt die Anlage inmitten der Natur mit direktem Seezugang und herrlichem Blick, beispielsweise auf den Pfänder. Im Schatten der Bäume können wir unseren Kids dabei nicht nur bedenkenlos beim Spielen zusehen, sondern planen auch schon den ersten Ausflug.

Abendstimmung am großen Alpsee – Bühl/Immenstadt.

Ausflugstipp Lindau-Bregenz: der Pfänder. Der Rundblick vom Pfänder über den gesamten Bodensee und auf rund 240 Gipfel in der Dreiländerregion Deutschland, Österreich, Schweiz, macht den Pfänder zu einem absoluten Muss auf unserer Tour. Nahe Bregenz geht es hinauf per Pfänderbahn. Die Großraumkabine macht bereits den Blick frei auf die Bergketten des Umlandes. Allerdings ist der Pfänder vielmehr als nur für den Rundblick bekannt. Oben auf über 1000 Metern Höhe warten ein Alpenwildpark, gastronomische Angebote und ein wahres Naturparadies für Kinder darauf, entdeckt zu werden. Der Berg ist übrigens auch perfekt per Rad oder gar zu Fuß zu erklimmen.

Nun wäre aber unsere kleine Alpentour nicht eine solche, wenn es am nächsten Tag nicht schon weiter ginge. Über wunderbare Nebenstraßen über Lindenberg und Scheidegg nähern wir uns dem Allgäu. Hier wollen wir unsere nächsten Tage verbringen. Auf dem Weg kommen wir in Oberstaufen vorbei. Wenn wir kein Wohnmobil dabei hätten, wäre hier der perfekte Ort, halt zu machen und in eines der tollen Wellnesshotels einzuchecken. Im einzigen Schroth Heilbad Deutschlands ist auch das Aquaria-Erlebnisbad absolut zu empfehlen. Dort verweilen wir einige Stunden bevor wir auf dem Alpsee-Campingplatz direkt am gleichnamigen See unseren Stellplatz zugewiesen bekommen.

Unsere Mountainbikes sind dabei schnell abgeladen und wir checken nochmals alles genau durch, bevor wir umgeben von der Allgäuer Bergkulisse in einen wohligen Schlaf fallen. Am nächsten Morgen heißt es nämlich: der frühe Vogel fängt den Wurm. Einer kleinen SUP-Paddlerunde auf dem Alpsee folgt eine kleine Mountainbike- Tour in Richtung dem Wächter des Allgäus – dem Grünten. Saftige Wiesen und ausgeschilderte Pfade lassen uns die Stunden genießen, ein Stopp auf dem Rückweg auf der Siedelalpe darf dabei nicht fehlen. Dort werden deftige bayrische Brotzeiten und hausgemachte Kuchen angeboten. Dabei blicken wir hinunter auf den Alpsee und können mit etwas Phantasie sogar unser Wohnmobil auf dem Campingplatz erkennen. Wer es gerne etwas ruhiger mag, der findet einen gut begehbaren Wanderweg direkt von Alpsee-Camping hinauf zur Siedelalpe und wenn gewünscht weiter zur Pfarr-Alpe. Achtung: am Wochenende besteht Staugefahr auf den Wanderwegen.

Ausflugstipp Allgäu: die Breitachklamm.

Im Allgäu gibt es unzählige Highlights, die man auf unserer Route vorstellen und erleben könnte. Einzigartig in seiner Naturgewalt und unvergesslich ist aber ein Besuch der Breitachklamm bei Oberstdorf. Die tiefste Felsenschlucht in ganz Mitteleuropa und somit ein sagenhaftes Geotop zieht jährlich Menschenmassen an. Im Sommer empfiehlt sich, möglichst früh auf dem Parkplatz der Klamm einzutreffen, um dann auch bergan die tolle Natur genießen zu können. Die Breitachklamm lässt sich relativ einfach, auch mit Kindern, bewältigen. Sie erstreckt sich von Tiefenbach bei Oberstdorf hinauf in Richtung Kleinwalsertal. Und: das Erlebnis ist auch oder gerade bei Regenwetter absolut empfehlenswert, denn das Mehr an Wasser lässt die Schlucht noch deutlich imposanter wirken, als an trockenen Tagen. Wer die Klamm zu ¾ bewältigt hat, dem zeigt sich eine Weggabelung mit unterschiedlichen Möglichkeiten. Zwei kleine kulinarische Tipps seien dazu noch erwähnt: die Alpe Hintere Enge punktet mit Abgeschiedenheit, tollen Brotzeiten und der umliegenden Natur. Die Alpe Dornach dagegen ist mittlerweile Eventlocation, Hotel und vor allem mit 2 Hauben im Restaurantführer Gault Millau vertreten – dementsprechend erstklassig sind die Gaumenfreuden auf der Alpe.

Ein tiefblauer See im Naturschutzgebiet mit umliegenden Bergen – der Vilsalpsee.
(Foto: unsplash, oliver)

Standorttipp Tirol: Tannheimer Tal.

Nach einem herrlichen Tag kehren wir zurück auf den Campingplatz. Natürlich kann man es am Alpsee in Immenstadt auch zwei Wochen aushalten. Allerdings wollen wir unsere kleine Tour durch das Alpenvorland nicht unterbrechen. Deshalb geht es nach zwei schönen Tagen weiter. Auf der nächsten „Etappe“ legen wir einmal das Hauptaugenmerk auf die Fahrt und das zu begutachtende Bergpanorama selbst. Es geht, an Sonthofen vorbei, direkt auf eine der schönsten Passstraßen der Alpen: den Jochpass. Von Bad Hindelang aus schlängeln sich satte 106 Kurven hinauf ins Oberjoch.

Das Rasthaus Timmelsjoch liegt an der österreichischitalienischen Grenze auf 2.509 m.
(Foto: unsplash, Sven Hornburg)

Als Teil der Deutschen Alpenstraße ist der Weg von Bad Hindelang hinauf nach Oberjoch natürlich gerade auch bei allen Wohnmobilbesitzern sehr beliebt. Hier nutzen wir die Möglichkeit am Iseler, den Edelrid Klettersteig zu gehen. Er ist ein sehr guter Einstiegsklettersteig, bei dem die Schlüsselstelle eine gute Probe für Kraft und Technik darstellt, jedoch für Anfänger nicht „unmachbar“ ist. Als kleiner Kulinarik-Tipp seien die Meckatzer- Sportalm und die Moorhütte erwähnt. Wir fahren weiter ins Tannheimer Tal und zu unserem nächsten Stopp: dem Haldensee mit anliegendem Campingplatz. Ganz viel Natur, in Sichtweite die Tannheimer Berge und ein fantastischer Startpunkt für Wandern, Biken oder Klettern. Das Tannheimer Tal bietet hierbei alles, was das Outdoor-Herz höher schlagen lässt. Auf alle Fälle einen Besuch wert sind der Vilsalpsee sowie eine Wanderung am Füssener Jöchle, beispielsweise zur Bad Kissinger Hütte. Hier lässt es sich auch zwei Wochen ohne Langeweile verbringen.

Spaß in der Area 47 – Biken in Sölden. Wir allerdings verabschieden uns schon nach zwei Nächten wieder und fahren weiter auf unserer Route. Von Haldensee über den Gaichtpass hinunter nach Reutte und über den Fernpass führt unser Weg nach Imst. Wir machen hier einen kleinen Spaß- Zwischenstopp am Eingang des Ötztals: in der Area 47, dem größten Outdoor-Freizeitpark Österreichs und holen uns einige Adrenalinstöße ab, bevor es weiter auf den Campingplatz in Sölden geht. Hier – im Herzen der Skimetropole – ist auch im Sommer einiges geboten.

Großteils gehört das Passeiertal zum Naturpark Texelgruppe, dem größten Naturpark Südtirols.
(Foto: unsplash, Jens Herrndorff)

Wir haben hier aber vor allem Halt gemacht, um einen Punkt auf unserer Bike-Bucket-List abzuhaken. Die Bike Republic Sölden. Und: wir werden nicht enttäuscht. Von Genussbiker bis Downhill- Pro, leichtem Flow-Trail bis anspruchsvoller Enduro-Tour. Das Wegenetz um Sölden bietet alles für ein paar Tage voller Action, Spaß und Trail Freude. Vom Timmelsjoch ins Passeier – und mit viel Vino und tollen Erinnerungen nach Hause. Unsere letzte Etappe per Wohnmobil führt uns dann einige Tage später über das Timmelsjoch, die spektakuläre Verbindungsstraße zwischen Ötztal und Italien, ins Passeiertal. Weit über 2000 Metern über dem Meer spürt man das ganz besondere, alpine Flair und taucht ein in eine ganz eigene Welt. Das mit dem Wohnmobil erleben zu können, und die Berg- wie Tierwelt hautnah zu betrachten, stimmt uns auf die letzten Urlaubstage ein. Wo? Genau, in Südtirol. Umgeben von mehreren 5-Sterne-Hotels finden wir einen exklusiven Campingplatz im Passeier vor, der alles bietet, was man sich unter einem naturnahen, entspannten und aktiven Erlebnis vorstellt.

Neben einigen Wanderungen legen wir hier nun auch einem ein Augenmerk auf die Kulinarik. Südtirol und auch Meran sowie Bozen versprühen ein ganz besonderes Flair, das auch uns schnell in seinen Bann zieht. Neben tollen Shopping- Möglichkeiten in Bozen statten wir der Kellerei Meran einen Besuch ab. Hier machen wir eine vorzügliche Weinprobe mit und decken uns für zuhause mit feinen Tropfen ein.

Es ist der perfekte Abschluss eines unvergesslichen Campingurlaubs. Wir haben über die Tage unseren Outdoor-Hunger wie selten stillen können, waren an einigen der schönsten Orten der Alpen und konnten uns jeweils darauf verlassen, dass keine Langeweile aufkommt. Und – auch wir haben sie kennenlernen dürfen: die magische Anziehungskraft der Alpen. Und das Ganze gemeinsam, im eigenen, „fahrbaren“ Zuhause, ohne Stress, ohne den Druck, etwas tun zu müssen.

Morgenstimmung auf einem Campingplatz in den Allgäuer Alpen.

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