31.08.-08.09.2024

30.08.2024 Preview Day

LEIDENSCHAFT, DIE VERBINDET.

31.08. – 08.09.2024

30.08.2024 Preview Day

Sizilien Tour 2023

Rolf und Jutta berichten von ihrer Reise mit dem Kastenwagen im September 2023 in das östliche Landesinnere von Sizilien.

Nach 2011, 2015, 2017 und nun 2023 war dies bereits also unsere 4. Sizilientour. Erstmals fuhren wir mit der Grimaldi Linie von Livorno nach Palermo. Wir erlebten eine schöne Fahrt. Pünktlich um 18.00 Uhr legte die Fähre ab. Da wir an Bord keine Kabine mehr bekamen, mussten wir die Schlafsessel buchen. Das werden wir mit Sicherheit nicht mehr tun! Zu einer angenehmen Zeit (14.30 Uhr) kamen wir in Palermo an.

Wir mögen den kleinen Campingplatz in SFERRACAVALLO (20 min. nordwestlich von Palermo) sehr und fuhren ihn daher jetzt auch wieder an. Der Ort bietet sich an etwas zu verweilen.

Bald ging es weiter nach Osten die Küstenstrasse entlang nach CEFALU. Dort fuhren wir den ACSI Campingplatz Ponente an, da dieser ein tolles Schwimmbad mit einer Traumaussicht besitzt.

CEFALU ist unsere Lieblingsstadt an der Nordküste, nicht nur wegen der Schönheit des Ortes, sondern auch weil hier die Hauptszenen unseres Lieblingsfilms Cinema Paradiso im dortigen Theater (kann man besichtigen) gedreht wurden.

Da wir manchmal an die 40 Grad hatten, beschlossen wir nun zur Abkühlung nach Süden in die Berge zu fahren. Über Isnello und Collesano fahren wir in den Madonia Regionalpark, einer der vier Naturregionalparks Siziliens. Nach Piano Battaglia, einer wunderschönen Hochebene auf etwa 1600m Höhe fahren wir diesmal nicht, da wir diese bereits von früher her mit Ski angefahren haben. Die gesamte Gegend ist landschaftlich sehr reizvoll; die Strassen lassen jedoch sehr zu wünschen übrig.

Über Scilatto geht es nach POLIZZI Generoso. Dort haben wir einen noch nicht offiziell geöffneten, jetzt noch kostenlosen Stellplatz angetroffen (ist von uns bei Park4night eingestellt worden).  Esel begrüßten uns dort und verschönten die Aussicht noch mehr.

Blick vom Stellplatz POLIZZI GENEROSO

Über Petralia kamen wir am nächsten Morgen zu dem auf einer Kuppe gelegenen schönen Ort Gangi.

In SPERLINGA besuchten wir die Felsenburg mit alten Wohnhöhlen. Dort stehen wir über Nacht auf einem Parkplatz im Schatten der Burg.

SPERLINGA

Über Nicosia geht es weiter über wunderschöne Berg/Talstrecken (jetzt aber nur noch etwa auf 700m Höhe) nach Leonforte und weiter in Richtung Piazza Amerina. Enna und Caltanisetta lassen wir rechts liegen. Die beiden jeweils auf einem Berg liegenden Orte sind unbedingt einen Besuch wert. Wir befinden uns übrigens jetzt in dem Gebiet wo das Korn für Sizilien angebaut wird (Kornkammer Siziliens).

In der Kornkammer Siziliens

Auch die aus kleinen Keramikplättchen erstellten Bikinimädchen aus dem 4. Jh. in der Villa del Casale in Piazza Amerina besuchen wir auf dieser Tour nicht nochmal. Wir fahren weiter zur Keramikstadt CALTAGIRONE.

Dort haben wir in der letzten Tour eine DVD über die tolle Krippe (Presepe) des Convento Cappucini erstellt; diese haben wir nun übergeben. Ein Bild mit einigen Mitgliedern der örtlichen freundlichen Polizei haben wir in der Bar Escalier hinterlegt, in der wir von diesen damals zum Cappucino eingeladen wurden. Diesmal haben wir mit der kleinen Touristenbahn eine deutschsprachige Rundtour durch Caltagirone belegt; ganz nett, sogar mit Tarantellamusik untermalt.

Über eine Nebenstrecke knapp an Butera (wunderschönes kleines Bergdorf) vorbei kamen wir nach LICATA, wo wir auf dem  Stellplatz mitten in der Stadt stehen. Tonino, man kennt sich von Marina di Ragusa her, hat diesen Platz (Area sosta camper) wieder bestens im Griff. Er freute sich sehr über unseren Besuch. Flott fuhren wir nach Osten über Gela (unbedingt an der Küstenstrasse, Lungomare, entlang fahren; außer man möchte in die verkehrsreiche Stadt hinein), Vittoria nach Modica, wo wir uns die bekannteste Produktionsstätte der getrockneten Tomaten (Agriblea/Ciappa) angeschaut haben. Da wir zu spät dran waren, konnten wir zwar die Trocknungsstätte sehen,  die Pomodori secchi haben wir in eingeplisterter Form kaufen können. Kurze Zeit später erreichten wir den südlichsten Punkt Italiens die Isola delle Corrente. Dort auf der Festlandseite haben wir auch noch einen offenen ACSI Platz gefunden.

Isola delle CORRENTE

Für mich ist es jedes Mal ein Erlebnis zur Isola delle corrente, auf der sich alte Gemäuer einer Militäranlage befinden, durch das Wasser hinüberzugehen. Dies geht übrigens nur bei ruhiger See, da es ansonsten bei stürmischerem Wetter durch Seitenströmungen gefährlich werden kann. Am Geländeraufgang des ehemaligen Leuchtturms habe ich übrigens vor 5 Jahren ein Schloss mit meinen Initialen hingehängt; leider ist diese Anlage jetzt eingezäunt und gesperrt. Schade.

In MARINA di NOTO verbleiben wir zwei Tage auf dem Area sosta Camper Platz „Il Canneto“. Sehr schön gelegen, direkter Strandzugang, aber dürftigste Sanitäranlagen, die wir nicht verwendet haben. Die Entsorgung ist jedoch prima i.O.. Ein stilvolleres Campinggelände (auch ACSI) befindet sich 1,5 km nördlich von hier; Oasi Park Falconara, etwas weit weg vom Meer. Herauszuheben ist dort das sehr freundliche, hilfsbereite Personal. Die Barockstadt Noto ist übrigens ein Besuch wert.

Treppe in NOTO

Nun geht es wieder ins Landesinnere. Ein besonderes Erlebnis nachdem wir Avola verlassen hatten: Wir hörten im Auto einen lauten Knall, haben diesem keine große Bedeutung zugeordnet. Etwa 5 Minuten später näherte sich von hinten ein Wagen, der massiv durch Lichthupe auf sich aufmerksam machte. Wir drehten um, um in eine Einfahrt hineinzufahren, um Öl zu kaufen. Diese war geschlossen. Also weiter in der alten Richtung. Wieder da der nervende Lichthupenfahrer. Irgendwann bin ich dann doch mal, nachdem ich den Wagen verschlossen hatte, bei etwas geöffnetem Fenster an die Seite gefahren. Ein etwas unsympathischer Typ wollte mir energisch klarmachen, dass das Bum, Bum ein Problem des Wagens sei und wir sollten mit ihm mitfahren. Mit lauter Stimme, habe ich ihm klargemacht, dass ich von dem Knall nichts wissen wolle, er sollte sich wegmachen. Er ist dann auch böse von dannen gezogen. Wie sich später herausstellte kam der Knall wohl von einer Geschosskugel, da wir eine kleine Beule in der Schiebetür hatten. Also aufpassen!

Über das Naturschutzgebiet „Cava Grande“ (eine atemberaubende Schlucht, in die man auch hinabwandern kann) und Palazzolo erreichen wir BUCCHERI (auch wieder zu einem der schönsten Orte Italiens gehörend; von diesen Orten gibt es in diesem Land etwa 120).

LAGO DIRILLO

Hier stehen wir bei der Kirche Madonna delle Grazie auf einem Park4night Platz. Super ruhig und schön gelegen. Gehen sie am Abend in den Ort zu einem Aperitivo auf den Hauptplatz und genießen sie die tolle Atmosphäre. Wundern sie sich übrigens nicht, wenn es nachts hinter ihnen im Wäldchen rasselt; es sind Wildschweine, die ich sogar aufgenommen habe (mit dem Handy!). Am nächsten Tag möchten wir den etwas östlich liegenden Lago Dirillo besuchen. Etwas schwierig zu finden und nach einer etwa halbstündigen Wanderung hat man den einsam liegenden See erreicht. Hätte man sich sparen können, wenn man gewusst hätte, dass eine Sackgasse, die zu einem „Panoramablick“ führt, eine traumhafte Aussicht auf diesen See beschert. Auf dem großen Parkplatz kann man super, umgeben von Natur pur, übernachten. Wir haben ihn bei Park4night eingestellt (über den Trichter „Aussichtspunkt“ anklicken). Zur Bergseite hin ist der Platz etwas verdreckt, aber daran hat man sich ja schon etwas gewöhnt. Trotzdem die Anmerkung; das Müllproblem ist in den letzten Jahren geringer geworden!

Der ETNA mit der typischen Wolkenfahne

Über den Lago di Ogliastro (schlechte Strassen; auf dieser Tour sehen wir zum ersten Mal den Ätna in der Ferne), der rein zur Bewässerung angelegt wurde, kamen wir am Abend nach CASTEL di IUDICA, wo wir direkt oben auf dem Berg (super Blick) in der

Nähe einer Pizzeria übernachteten. Am nächsten Tag queren wir die A19, die nach Catania führt, fahren durch Paterno (wühliger Verkehr) nach NIKOLOSI (Park4night Platz) einer der Hauptzugangsorte zum Etna, der nördlich liegt. In der Bar Vitale, nahe der Kirche, wurden wir mit unseren beiden Aperitivi so richtig mit Häppchen verwöhnt. Am nächsten Tag geht es nach CATANIA zum einzigen und sehr schönen ACSI Platz nördlich der Stadt. Mit dem Bus (leider gibt es keine Fahrpläne; wir haben über eine Stunde gewartet) fahren wir ins Zentrum und erfreuen uns an dem Fischmarkt (Pescheria), der Fiera (tägl. stattfindender Riesenflohmarkt), dem kleinen Elefant und vielen weiteren Sehenswürdigkeiten (wie auch die Burg und das Amphitheater). Ein tolle Stadt, ein super Tag.

Wir umfahren den Etna nördlich (ähnlich der Strecke, den die Schmalspurbahn, die Circumetnea, die den Ätna in einer fantastischen Tour umrundet; sehr zu empfehlen). In Linguaglosso hat es sich ergeben, dass ich auf den Turm der Kirche Annunziata gestiegen und den Ausblick genießen durfte. Nördlich von Linguaglosso befindet der 4. Regionalpark Siziliens „Alcantara“. Wir besuchten diese unbedingt sehenswerte Schlucht zu einem anderen Zeitpunkt. An der SS120 verbrachten wir eine ruhige Nacht in ROVITELLO auf einem beleuchteten Parkplatz bei der kleinen Kirche. Wie die Schmalspurbahn machen wir auch in Randazzo einen längeren Halt. Dort schlendern wir wieder durch die Straßen und freuen uns über den schönen Tag. Kurz hinter Maletto (1140m ü.NN) sahen wir noch einen Winzer bei der Weinlese, halfen etwas und kauften jeweils 5l Wein und Olivenöl aus dem Fass. Wir verlassen nun den Regionalpark des Ätnas und erreichen westl. liegend Cesaro. Von der überlebensgrossen Christusstatue hat man einen Superblick auf den Ätna. Nun kommen wir schon in den nächsten Regionalpark „Nebrodi“, in dem wir die Nacht auf etwa 1500m Höhe in der Hotelanlage Relais Villa Miraglia verbrachten. Am frühen Morgen biegen wir an der Kreuzung der Portella Femmina Morta rechts ab, nach etwa 4 km schlechter Strasse erreichen wir den See Lago Maulazzo. So viele Wildschweine, wie man sie hier in freier Wildbahn herumlaufend vorfindet, haben wir noch nie gesehen. Nun geht es bergab Richtung Küste. Über San Fratello, Aquedolce fahren wir ein Stück Küstenstrasse Richtung Messina, um dann das Bergdorf San Marco mit seinen 2000 Einwohnern und 22 Kirchen zu besuchen. Dort lernten wir ein nettes Paar kennen; Pippo zeigte uns mit seinem Geländewagen die Ortschaft ausführlich. Nach einer kurzen Espressoeinladung am nächsten Morgen ging es weiter in Richtung Palermo. Bemerkenswert sind übrigens die vielen gigantischen Brückenbauten der Küstenautobahn, die man von der alten Küstenstrasse bestaunen kann. Über Santo Stefano di Camastra, einer weiteren Keramikstadt Siziliens, kommen wir nochmals für eine letzte  Nacht auf Sizilien zu unserem bekannten Campingplatz Ponente bei CEFALU. Nach einem kurzen Zwischenhalt in Particello mit seinem niedlich liegenden Hafen, fahren wir am Abend Palermo an, um die GNV Fähre Exelsior, die uns nach Genua bringen soll, zu erreichen.

Ciao Sicilia. Arrivederci, hoffentlich sehen wir uns bald wieder.

Rolf und Jutta