31.08.-08.09.2024

30.08.2024 Preview Day

LEIDENSCHAFT, DIE VERBINDET.

31.08. – 08.09.2024

30.08.2024 Preview Day

Messe Bloggerin Isabel im Interview

Wir haben die Reisebloggerin Isabel Speckmann zum Thema Reisen und Caravaning interviewt. 

In ihrem persönlichen Reiseblog „IsasWomo“ schreibt Sie über alles was Alleinreisende, vanlife Paare und Camper auf 4 Pfoten bewegt und interessiert.

Außerdem ist sie seit März 2018 als Bloggerin für den Caravan Salon aktiv – wir geben euch exklusive Einblicke.

 

Wie alles begann

Wann und warum hast du angefangen mit einem Camper zu reisen? 

Bevor dieses Interview so richtig starten kann, erstmal HALLO zusammen! Ich freue mich sehr, dass ich ab sofort zusammen mir meiner Bloggerkollegin und guten Freundin Doreen, für den Caravan Salon aktiv werden darf und wir zusammen ein bisschen von unserer Camping und Caravaning Welt zeigen dürfen.

So jetzt aber los.

Ich habe tatsächlich erst vor gut 5 Jahren begonnen mit dem Wohnmobil durch Europa zu reisen. Zuvor ist viel in meinem Leben geschehen, ich war lange Zeit schwer erkrankt und hatte mit dem ein oder anderen Tief zu kämpfen.

Obwohl ich bis dahin noch nie campen war und meine Eltern  so gar nichts mit campen am Hut haben, hatte ich schon immer den Traum von einem kleinen Wohnmobil. Nachdem ich, bedingt durch die Krankheit, mein Leben und meinen Alltag komplett ändern musste, stand  fest, jetzt oder nie und ich begann alleine durch Deutschland und Europa zu reisen.

Mit welchem Camper reist du hauptsächlich und wie sind deine Erfahrungen dazu?

Ich reise immer mit meiner kleinen, alten „Omi“, einem 18 Jahre alten Alkoven Wohnmobil. Klar, so ein altes Wohnmobil möchte mit besonders viel Liebe und dem ein oder anderen Schüsschen Öl gepflegt werden, aber bis auf eine kleine Panne im tiefsten Nord-Schweden, hat mich das Wohnmobil noch nie im Stich gelassen. Toi, Toi, Toi!

Wie viele Tage bist du in der Regel im Jahr unterwegs?

Normalerweise bin ich ca. 6-7 Monate im Jahr unterwegs. Nicht am Stück, sondern immer mal wieder. Leider haben sich aber vor einigen Wochen Vandalen nachts an meinem Wohnmobil ausgelassen und einen ziemlichen Schaden erzeugt. Aus diesem Grund bin ich aktuell noch zuhause, aber das ändert sich (HOFFENTLICH!) in den nächsten Tagen.

 

 

Deine Erfahrungen als Camper

Du reist zusammen mit deiner Hündin. Was sind hier die Vorteile und Herausforderungen?

Genau, ich reise immer zusammen mit meiner Hündin Milla. Bis vor 1-2 Jahren hatte das Reisen mit Hund für mich nur Vorteile, wir haben Europa zusammen entdeckt und aufeinander geachtet, ähnlich wie zwei gute Freunde. Mittlerweile ist Milla aber 16 Jahre alt und da sind stundenlange Wanderungen bei 30 Grad schlichtweg unmöglich. Aber zum Glück gibt es ja Wege den Alltag on Tour trotzdem gemeinsam zu erleben. Jetzt ist z.B. immer das Rad und der Hunde-Fahrradanhänger mit an Bord. So können wir die Region trotzdem zusammen erleben und genießen, ohne Milla zu überanstrengen. Denn dabei sein möchte sie auch als Hunde Omi! 

Was sind deine besten Tipps und Reiseziele für das Reisen mit einem Hund?

Die skandinavischen Länder sind für eine Reise mit Hund schon toll, vor allem wenn man Ruhe und Natur mag. Aber auch der warme Herbst in z.B. Südfrankreich hat schon viele wunderschöne Seiten. Den ultimativen Tipp für eine Reise mit Hund habe ich ehrlich gesagt nicht, oder besser gesagt, das würde hier sicherlich den Rahmen sprengen.

Ich sage immer wieder, eine Reise mit einem Hund ist wunder, wunderschön, wenn man sich vorab ein bisschen vorbereitet.

Ein Hund kann eben nicht 8 Stunden am Stück Auto fahren, er kann auch nicht bei 30 Grad im Wohnmobil hocken und auch über das Thema Hunde-Reiseapotheke sollte man sich vorab ein paar Gedanken machen. Also mit ein bisschen Planung und Vorbereitung ist ein Campingurlaub mit Hund eine wahnsinnig schöne und intensive Zeit.

Was ist dein persönliches Lieblings-Reiseziel und warum?

Puhhhhh, das ist eine echt schwierige Frage, weil es so viele tolle Ziele gibt, übrigens auch innerhalb von Deutschland. Es müssen gar nicht immer die ganz großen Touren sein. Dennoch würde ich sagen, die knapp 5 Monate in Schweden waren schon eine ganz besondere Zeit. Schweden bietet für Camper extrem viel. Auf dieser Tour war es tatsächlich so, dass ich um eine Kurve bog und plötzlich stand ich wieder vor einem wunderschönen See, einer tollen Bucht oder einem schwedischen Dorf voller kleiner, roter Holzhäuser. Das alles mehr oder weniger jeden Tag und immer wieder neu, obwohl ich bewusst keine spezielle Route ausgearbeitet habe.

Zudem ist Schweden ein absolutes Hundeparadies und je weiter nördlich man fährt, desto mehr Freiheiten haben Hund und Mensch.

Welchen Hobbys kann man auch beim Campen nachgehen?

Im Grunde gibt es da, meiner Meinung nach kaum Grenzen, die meisten Hobbys funktionieren auch on Tour. Das beginnt bei den ganzen Outdoor Aktivitäten wie Klettern, Kanu fahren oder reiten, geht über Wellness- und Restaurantbesuche und natürlich sind auch alle möglichen Hobbys am und im Wohnmobil möglich – von Yoga bis Stricken. Ich gehe on Tour z.B. gerne auch auf Geo-Caching jagt, so habe ich schon viele Orte kennengelernt, die ich ansonsten nie besucht hätte.

Was war die schlechteste Erfahrung die du je gemacht hast?

Also richtig schlimme Erfahrungen habe ich bisher nie gemacht.

Negative Dauerthemen sind sicherlich der extreme Campingboom und die dadurch häufig sehr vollen Stellplätze, Ego-Camper die einfach nicht verstehen, dass Camping auch immer etwas mit Gemeinschaft und einer gewissen Rücksichtnahme zu tun hat und natürlich gibt es auch immer mal wieder Menschen, die so gar nicht verstehen können, dass ich als Alleinreisende Frau unterwegs bin. Aber das sind Kleinigkeiten über die ich (meist) locker flockig hinwegsehen kann.

Was war dein größtes Erfolgserlebnis als Camper?

Ich glaube mein persönliches Erfolgserlebnis in Bezug auf das Campen ist schlichtweg das Campen und dann sicherlich auch der Blog.

Dass ich es trotz allem geschafft habe, alleine zu reisen und meinen Alltag so zu gestalten wie ich mir mein Leben vorstelle, war gerade zu Beginn ein Kraftakt. Dafür genieße ich es jetzt aber um so mehr, denn ich weiß nur zu gut, wie der Alltag zwischen Krankheit, Schmerzen, Rolli und sehr wenig Geld ausschauen kann.

Wie planst du deine Touren generell?

Ehrlich gesagt, mittlerweile fast gar nicht mehr. Natürlich macht es einen Unterschied, ob ich komplett privat reise, oder ob ich Termine habe. Termine, Meetings  oder Pressereisen plane ich natürlich ein und lege dann meist  um den Termin herum, ein paar Tage in der Region ein.

Wenn ich aber rein privat reise, dann suche ich mir ein erstes Ziel aus, reise danach aber ohne große Pläne weiter. Für mich hat sich herausgestellt, dass mir ein fester Tourplan wenig bringt. Wenn das Wetter z.B. schlecht ist, brauche ich keinen geplanten Stopp am Strand, oder bei 30 Grad muss ich mir nicht unbedingt eine Stadt ansehen.

Ich reise am liebsten von Tag zu Tag.

Habe ich überhaupt Lust weiter zu fahren, oder bleibe ich vielleicht doch noch eine Nacht stehen? Möchte ich zum Strand, oder gibt es etwas anderes in der Region zu erleben? Das entscheide ich am liebsten von Tag zu Tag, schaue im Internet nach besonderen Highlights oder was ich zusammen mit Milla erleben möchte und entscheide dann spontan.

Ich meine, genau diese Freiheit ist ja gerade das, was mir ein Road Trip/ Campingurlaub bietet. Heute die Surfer am Atlantik bestaunen und morgen durch die Lavendelfelder der Provence spazieren gehen… das klappt (fast) nur beim Campen.

Immer dabei: Isas 16 Jahre alte Hündin “Milla”
Isa reist mit ihrem 18 Jahre alten “Alkoven” Wohnmobil, den sie liebevoll “Omi” nennt.
Hündin “Milla” beschützt ihr Frauchen Isa auf ihren gemeinsamen Touren.
Isa lebt und arbeitet hauptsächlich als Bloggerin von unterwegs.

 

 

Arbeiten als Camper von unterwegs

Du bezeichnest dich selbst als „Digitale Nomadin“. Was genau steckt hinter dem Begriff und inwiefern hat das dein Leben verändert?

Der begriff Digitale Nomadin kommt eigentlich aus der Backpacker Szene und bedeutet so viel wie, mobiles arbeiten über das Internet ohne festen Standort. Ich kann also meine Arbeit und Aufträge von den unterschiedlichsten Standorten bearbeiten. Dabei muss ich allerdings betonen, dass ich selber diesen Begriff für mich möglichst vermeide, denn komplett trifft er einfach nicht auf mich zu. Ich besitze noch eine Wohnung, kann mir aktuell auch nicht vorstellen komplett mobil zu leben und arbeite dementsprechend auch von zu Hause aus.

Aber ganz unabhängig von der Begrifflichkeit ist es so, dass sich mein Leben durch das Bloggen komplett verändert hat. Nach meinem Studium zur Physiotherapeuten wurde ich, wie gesagt, schwer krank, was auch bedeutete, dass ich mit 24 Jahren komplett berentet wurde.

Das sich IsasWomo dann in den letzten Jahren so entwickelt hat war nie geplant, aber es ist um so schöner, dass ich zumindest aktuell einen (Arbeits-) Alltag leben darf, den ich liebe und der mir viel Spaß bereitet.

Wie bekommt man Arbeiten und Reisen von unterwegs unter einen Hut und was sind dabei die größten Vorteile und/ oder Herausforderungen?

Der größte Vorteil am Arbeiten von Unterwegs sehe ich definitiv darin, dass ich mir meinen Arbeitsalltag so gestalten kann, wie es mir am besten passt. Es ist z.B. so, dass ich morgens eine gewisse Zeit benötige, bis ich „klar komme“. Zudem kann ich nicht lange am Stück sitzen. Da ist es schon toll, dass ich mir meinen Arbeitstag selber einteilen kann und auch meinen Arbeitsplatz so gestalten kann, wie er für mich am besten passt. 

Genau darin sehe ich allerdings auch die größte Herausforderung und ich bin mir sicher, auch wenn das alles so schön und entspannt klingt, mein Alltag wäre nicht für jeden etwas. 

Denn Arbeiten von unterwegs bedeutet eben auch, dann konzentriert zu sein, wenn andere zum Strand gehen, wenn man die Wellen in der Ferne rauschen hört, an Wochenenden und Feiertagen oder, oder, oder. Dazu kommt, dass ich eigentlich jeden Tag 8-10 Stunden am Laptop bin und wenn ich morgens nicht früh anfangen kann, brennt ein auch mal nachts um 2 Uhr noch das Licht im Womo und ich arbeite. Ich möchte mich auf keinen Fall beschweren, ich bin wirklich glücklich, dass es aktuell so gut läuft, aber hinter dem Alltag eines Reisebloggers steckt eben oftmals deutlich mehr Arbeit, als es den Anschein macht.

Und… mit dem Laptop am Strand sitzen ergibt vielleicht schöne Fotos, hat aber mit der Realität wenig zu tun.

Was kannst du (oder nicht) empfehlen, wenn jemand mit dem Gedanken spielt, einen ähnlichen Lebensstil zu beginnen?

Mein Tipp ist auf jeden Fall, NIEMALS sofort alles auf eine Karte setzten.  Ich würde immer erstmal den normalen Job behalten und mir dazu ein zweites Standbein aufbauen. Ein erfolgreicher Blog, ein online Gewerbe, ist eine Arbeit von Jahren und dennoch klappt es bei vielen nicht.

Stellenweise gehört zum Job eben auch ein bisschen Glück.

Zudem würde ich immer empfehlen, so viel wie möglich selber zu lernen und an der eigenen Website zu arbeiten. Ich halte nichts davon, sich für viel Geld eine Seite durch eine Agentur erstellen zu lassen und dann zu hoffen damit durchstarten zu können. Zu diesem ganzen Job gehört viel Zeit und viel Engagement, das ist zusätzlich zu einem Beruf eine harte Zeit. Aber ich glaube auf Dauer lernt man viel mehr durch seine eigenen Fehler und versteht das gesamte Business viel besser, wenn man sich den Weg selber erarbeitet hat.

Zudem kann ich jedem Anfänger nur den Tipp geben, sich selbst nicht zu wichtig zu nehmen und möglichst professionell zu arbeiten. Klar, am Anfang passieren immer mal Fehler und auch mir passieren bis heute Fehler. Aber es gibt dennoch so grundsätzliche Dinge wie z.B. jede E-Mail sollte vernünftig beantwortet werden, Kooperationen müssen fristgerecht ablaufen, Messen besuchen, wenn ein Kontakt da ist, diesen auch dauerhaft halten, immer wieder in den sozialen Netzten unterwegs sein und lesen, lesen, lesen. Es gibt tausende Artikel und Videos zu diesem Thema und ständig ändern sich die Algorithmen der verschiedenen Netzwerke, da muss man einfach immer dran bleiben, sonst wird man zu schnell von anderen überholt.

 

 

Deine Tätigkeit für den Caravan Salon

Was genau werden wir von dir für den Caravan Salon noch sehen?

Der Caravan Salon wird ab sofort auch auf Instagram vertreten sein und zusammen mit Doreen werde ich diesen Account mit Leben füllen. Das bedeutet, wir werden die Follower mit auf unsere Reisen nehmen, ein bisschen von unserem Alltag on Tour zeigen, aber auch immer wieder Neuigkeiten und Highlights aus der Caravan und Camping Branche bildlich vorstellen.

Wir möchten Lust auf Reisen, Road Trip und Camping machen und all das zeigen, was wir am campen so lieben.

Was ist dein persönliches Highlight bei diesem Projekt?

Soweit ich weiß ich die Messe Düsseldorf bzw. der Caravan Salon der erste Instagram Kanal aus der Caravan und Camping Branche, welcher offiziell mit Bloggern zusammenarbeitet und ich finde es natürlich super, dass sich die Messe uns gegenüber so öffnet und eine Vorreiterrolle einnimmt.

 

 

Was wir in Zukunft von dir erwarten können

Wo wird deine nächste Reise hingehen und was sind die Herausforderungen dabei?

Der allererste Weg wird mich nächste Woche in die Nähe von Stuttgart führen, um das Wohnmobil reparieren zu lassen und danach geht es weiter an die deutsche und niederländische Nordseeküste. Die nächste Tour ins weitere Ausland steht noch nicht ganz sicher fest, da hoffe ich auf eine baldige Info.

Sicher ist aber wohl, dass ich dieses Jahr etwas abseits der bekannten Campingländer unterwegs sein werde (sehe dir das passende Video dazu an). Finnland, Polen, Slowenien und der Norden Spaniens stehen auf der Tour Liste und nach dem Caravan Salon im August/ September, geht es sicherlich nochmal nach Südfrankreich. Wie es aber genau laufen wird, weiß ich aktuell noch nicht.

Was ist dein größtes Ziel/ dein größter Traum den du noch erreichen möchtest?

Natürlich gibt es Träume, die ich gerne erleben würde, wie z.B. eine Tour durch Kanada.

Aber im Grunde ist das gar nicht so wichtig. So lange sich mein Gesundheitszustand so hält und ich durch das Reisen und Schreiben ein bisschen Geld verdienen kann, habe ich alles erreicht, was ich mir wünsche.

 

Vielen Dank für das super interessante Interview – wir hoffen bald mehr von dir zu lesen!
Bei Fragen an Isa einfach einen Kommentar hinterlassen.
Sie dürfen gespannt sein auf das Interview der zweiten Messe Bloggerin Doreen, welches nächste Woche erscheinen wird!

 

Linktipps:

Instagram-Account des Caravan Salon

Isas Blog

Isas YouTube Kanal

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